Vorsorge

Ein Darmtumor entsteht in der Regel nicht von heute auf morgen: Oft dauert es viele Jahre, bis sich Krebs entwickelt. Häufig geht eine bösartige Veränderung von einer einzelnen Zelle aus. Mehrere Fehler im genetischen Material verändern mit der Zeit ihr Wachstumsverhalten. Sind die Veränderungen zu schwerwiegend, stirbt die Zelle ab oder wird vom Immunsystem als schädlich erkannt und vernichtet.

Erst wenn sie diesen Kontrollmechanismen entgeht, kann sie sich trotz ihrer genetischen Veränderungen weiter teilen. So gibt sie ihre neuen Eigenschaften an Tochterzellen weiter, die sich weiter vervielfältigen und schließlich eine bösartige Geschwulst mit eigener Blutversorgung bilden.

Aus Untersuchungen weiß man, dass Darmkrebs meist aus zunächst gutartigen Vorstufen hervorgeht. Diese sind bei einer Darmspiegelung als kleine Wucherungen der Darmschleimhaut sichtbar, als sogenannte Polypen. Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass die meisten dieser Geschwulste sogenannte Adenome sind, andere Formen von Darmpolypen kommen seltener vor. Einige dieser Polypen würden vermutlich harmlos bleiben. Nur ein Teil scheint sich - so der bisherige Wissensstand - über einen längeren Zeitraum und in mehreren Schritten zum Karzinom zu entwickeln. Heute kennt man zudem mehrere aufeinanderfolgende, charakteristische Genveränderungen, die hinter dieser schrittweisen Entwicklung stehen.

Darmspiegelung steht allen Versicherten ab dem Alter von 55 Jahren zur Verfügung (bei Männern schon ab dem 50. Lebensjahr).

Die zuverlässigste Früherkennungsmethode, mit der man bereits die gutartigen Vorstufen erkennen und entfernen kann, ist zurzeit die Darmspiegelung. Sie steht in Deutschland allen Versicherten ab dem Alter von 55 Jahren zur Verfügung. Gesetzlich Krankenversicherte zwischen 50 und 55 können einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchführen lassen.

Besteht eine familiäre Disposition zum Darmkrebs, sollte eine erste Darmspiegelung 10 Jahre vor dem Alter erfolgen, in dem bei einem Familienmitglied die Krankheit erstmals aufgetreten ist, spätestens im Alter von 40-45 Jahren. In diesem Fall verkürzt sich das Untersuchungsintervall auf 5 Jahre.

Weitere Informationen und Termin für Darmspiegelungen unter: www.drwolf-lippstadt.de.